Permakultur-lernen

Der Bokashi-Kompost – So bekommst Du wertvolle Nährstoffe zurück in den Boden

Der Bokashi ist die japanische Version von einem traditionellen Kompost. Übersetzt heißt Bokashi „fermentierter, organischer Abfall“. Er verstoffwechselt die Abfälle nicht in der Luft, sondern anaerobisch, also ohne Sauerstoff.

Der Vorteil; die Nährstoffe in unseren Küchenabfällen werden nicht in der Atmosphäre abgegeben, sondern bleiben in der Masse. Es entsteht zusätzlich ein nährstoffreicher Saft (Dünger).

Es werden Effektive Mikroorganismen (EM) bei jeder Anwendung dazugegeben. Dadurch werden die Nährstoffe besser aufgespalten und für den Boden leichter „verdaulich“ zubereitet. Durch den Prozess der Fermentation in einem Luft-geschlossenem Raum, können die Milchsäure Bakterien in der EM die biologischen Abfälle in kürzester Zeit (2 bis 4 Wochen bei 25° bis 30°) umwandeln.

Den Bokashi herstellen – 7 Schritte

Hinweis: Wir beschreiben hier die Variante des Bokashis, bei der Du den Saft extra abgießen kannst. Es gibt auch eine einfache Variante des Bokashis. Hierbei verbleibt der Saft in der Masse. Es wird also nur ein einfacher Eimer benötigt. Daniel von den Waldgeistern beschreibt, dass er diesen dann auch mit Wasser aufgießt. Ähnlich, wie beim Sauerkraut herstellen. 

Wir erklären Dir zuerst, wie Du den Eimer regelmäßig befüllst, weiter unten erfährst Du, wie du den Bokashi-Eimer selbst bauen kannst.

Küchenabfälle in kleine Stücken schneiden und in einer Schüssel sammeln. Alle 2 bis  3 Tage die Küchenabfälle in den Bokashi-Eimer geben.  > Schichtdicke ca. 10 cm

Tipp: um den Fäulniserregern zuvor zukommen, kann der Abfall vorab mit etwas EM besprüht werden.

7

Alle Schichten mit dem unverdünnten EM besprühen. Die Abfälle sollten nicht trocken sein.

7

Des Weitern, kann auf jede Schicht 1 Tasse *Urgesteinsmehl und 1 TL *EM-Keramikpulver gestreut werden.

* Urgesteinsmehl

Basisches Urgesteinsmehl ist ein Bodenhilfsstoff, der wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen und Spurenelemente wie Molybdän und Mangan enthält. Übersäuerte Böden werden neutralisiert. Kleinste Mikronährstoffe können durch die poröse Oberfläche des Mehls anhaften. Die Pflanzen werden gegenüber Schädlingen widerstandsfähiger.

* EM-Keramikpulver

EM hat die Eigenschaft extrem hoher Hitze stand zuhalten. EM-Keramik ist mit EM·1 versetzter Ton, der bei ca. 800° bis 1300° gebrannt wird. Dadurch wird EM unbegrenzt haltbar gemacht und kann vielseitig eingesetzt werden

7

Nach dem Schichten muss der Abfall mit einem Stampfer zusammen gepresst werden, damit eine sauerstoffarme Masse entstehen kann.

7

Bei schichtweiser Befüllung kann die Masse durch ein Gewicht (Sandsack bzw. Tüte) beschwert werden, dadurch wird die Masse noch besser verdichtet.

Der Saft kann wahlweise bei dem Befüllen des Eimers abgegossen und als Dünger verwendet werden.

7

Wenn der Bokashi-Eimer voll ist, fest verschließen und in einem gleichmäßigen temperierten Raum (25° bis 30°) für 2 bis 3 Wochen dunkel lagern. 

> EM arbeiten langsamer bei kühleren Temperaturen.

Wichtig: Die EM Organismen dürfen kein Frost abbekommen!

7

Der Bokashi ist fertig, wenn er etwas säuerlich riecht. Der pH-Wert sollte etwas unter 4 sein. Weiße Pilzfäden oder Flocken sind ein Zeichen dafür, dass der Fermentier-Vorgang erfolgreich war. Du kannst nun den frischen Bokashi als Dünger verwenden.

> Siehe Dünger verwenden

Achtung: Wenn der Bokashi faulig riecht, ist Sauerstoff in den Eimer gekommen, dann sollte der Bokashi erstmal auf den Kompost und nicht direkt in die Erde eingearbeitet werden.

Was darf in den Bokashi-Kompost?

Dos

  • Tropische Früchte und Obst
  • Gespritztes Gemüse und Küchenreste
  • Kaffeereste, Teereste mit Filter
  • Schnittblumen
  • Haare und Nägel
  • Unkraut und Laub
  • Vorsicht bei gekochten Abfällen, Fleisch- oder Fischresten, dadurch können Tiere angelockt werden.

Don´ts

  • Keine stark verschimmelten Lebensmittel
  • Keine Öle und Fette
  • Kein Papier, Backpapier kann zerkleinert dabei gemischt sein
  • Keine Nudeln
  • Keine Eierschalen oder Avocado-Kerne, da diese lange brauchen bis sie sich zersetzten
  • kein Bioplastik

Die Lebensdauer von Bokashi

Da der Bokashi einen sauren pH-Wert hat, kann er lange unter Luftabschluss gelagert werden. Wenn der Bokashi-Eimer vorerst nicht benötigt wird, kann der Bokashi auch einfach im Eimer bei Zimmertemperatur geschlossen stehen bleiben.

Den Bokashi-Dünger verwenden

  • Frischer Bokashi ist sehr sauer. Bevor Du Deine Samen aussäst, sollte er schon 1 bis 2 Wochen vorher in den Boden eingearbeitet werden.

    • Hebe Löcher oder eine Furche aus, um den Bokashi einzugraben.
    • Setzte den fruchtbaren Dünger dort ein, wo später die Samen und Setzlinge rein sollen.

  • Mische den Bokashi im Verhältnis 3:1 mit der Erde in einem Behälter (Karre) gut durch. 

  • Gut angießen.

  • Beim Düngen von mehrjährigen Pflanzen muss darauf geachtet werden, dass beim Graben die Wurzeln nicht beschädigt werden.
  • Kleine, tiefe Löcher mit 30 cm Abstand zur Pflanze sollte reichen.

Der Bokashi und der Kompost

Der Bokashi kann auch im Kompost eingemengt werden.

  • Wichtig: da der Bokashi sehr sauer ist, muss eine Erdschicht von 15 bis 20 cm auf dem Kompost gelegt werden, dadurch wird der Kompost entsäuert.
  • Vorteil: Der Humus-Aufbau im Kompost wird durch den Bokashi gefördert.

DIY: Bokashi-Eimer mit Ablauf-Behälter selber machen

Material

  • 2 x 10 L Senf-Eimer mit luftdichtem Deckel (bei einer Imbiss-Bude nachfragen)
  • 1 x Siebschale aus Plastik (ca. 10 bis 15 cm Höhe) als Platzhalter zwischen den Eimern

> Das Sieb sollte hoch genug sein, damit der Ablauf nicht ständig ausgeleert werden muss, da zu häufiges zuführen von Sauerstoff:

  • den Abfall schimmeln lässt
  • der Fermentier-Prozess gestört wird
  • die EM-Bakterien sterben können

WErkzeug

  • Stift

  • Cuttermesser

  • Schraubenzieher oder Bohrmaschine

Bokashi-Eimer selber machen –

Los geht´s:

Innen-Eimer: Kleine Löcher (2 cm Abstand) in den Boden bohren. > Zum Abtropfen der fermentierten Flüssigkeit

7

Siebschale in den Außen-Eimer stellen.

7

Innen-Eimer in den Außen-Eimer stellen: Rand auf gleicher Höhe, wie den Außen-Eimer anzeichnen, damit der Deckel später passt.

7

Tipp: Am Rand 2 handliche Laschen stehen lassen, damit der Innen-Eimer leichter beim entleeren herausgenommen werden kann.

7

Laschen umbiegen, damit der Innen-Eimer in den Außeneimer passt, alles ineinander stellen.

Fertig!

Wahlweise kann auch ein Hahn am unteren Teil des Außen-Eimers angebracht werden, damit die Flüssigkeit abgezapft werden kann. Wichtig ist, dass der Eimer luftdicht bleiben muss! Aus diesem Grund sollte der Hahn eine extra Isolierung oder ein Gummi-Ring am Montier-Ende haben.

Ablauf-Saft

Der Ablauf-Saft sammelt sich je nach Feuchtigkeit deines Bokashi alle 1 bis 2 Tage in deinem Außen-Eimer. Dieser kann regelmäßig entleert werden. Am besten du verbindest diese Prozedur mit dem Befüllen Deiner Küchenabfälle.

    Hier nochmal der Hinweis: Es gibt auch eine einfache Variante des Bokashis. Hierbei verbleibt der Saft im Eimer. Es wird also nur ein einfacher Eimer benötigt. Du kannst den Saft dann zwar nicht gesondert ablassen, aber die Masse am Ende komplett verwenden.

      • Falls der Bokashi zu trocken sein sollte, um zu fermentieren, kannst du etwas von dem Saft auf Deine Abfälle gießen.
      • Wichtig: Der Bokashi sollte feucht sein aber darf nicht triefen!
      • Der Saft ist ein energiereicher Dünger (1:100 in die Gießkanne geben)
      • Der Saft kann außerdem in Flaschen abgefüllt und dunkel gelagert werden. Besser ist es allerdings den Saft gleich zu verbrauchen.

        Bokashi Ahoi

        So das war jetzt ganz schön viel Input und zugegeben dieser Bokashi-Kompost macht ganz schön viel Arbeit, aber Deine Pflanzen werden es Dir danken. Du unterstützt den Nährstoff-Kreislauf und förderst den Humus-Aufbau.

        Wir haben unsere erste Flasche Effektive Mikroorganismen von den Waldgeistern bekommen. Seit dem gibt es bei uns lecker Bokashi. Danke nochmal ihr lieben Waldgeister.

        6 Kommentare

        1. Lydia Gutsche

          Das hört sich wirklich gut an. Ich werde jetzt alles besorgen und dann geht’s los. Meine Gartenerde braucht dringend Unterstützung und ich hoffe, dass der Bokatshi seinen Zweck erfüllen wird. Schau, sagt Lydia

          Antworten
        2. Christl Lehmann

          Wir haben einen Bioacker der aber seit 3Jahren nicht mehr umgeackert wird, jeder behält sein
          Ackerstück.
          Deshalb lohnt es sich die Erde erfolgreich zu kultivieren.
          Mulchen, Schafwolle und seit diesem Jahr auch Bokashi haben meine Erde zu einem “Wurmparadies ” gemacht! Meine Ernte in diesem Jahr war wirklich erstaunlich.
          Unterstütz wurde das ganze durch wunderbaren ,besonders feinen Pferdemist, Grundsubstanz der Trester aus der Biogasanlage angereichert mit den Hinterlassenschaften der Pferde.
          Euch allen auch viel Spaß mi Bokashi!

          Antworten
        3. Katja

          Hi, kann ich in den Bokashi geben:
          – Reste von Sauce (aus gekochtem Gemüse), zähflüssig
          – Feta, der nicht mehr schmeckt
          Danke!

          Antworten
        4. Conni

          Hi, was mach ich denn falsch? Es bilden sich immer wieder kleine weiße Maden bzw. Würmer, die sehr unappetitlich aussehen.

          Antworten

        Einen Kommentar abschicken

        Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert