Der Waldgarten – gestalte Deinen Garten zu einem vielfältigen Paradies
Der Waldgarten nimmt sich den tropischen Regenwald als Vorbild. Nur die Sonneneinstrahlung ist in unseren Breitengraden viel geringer, daher müssen wir mit andern Pflanzenabständen arbeiten.
Alles Lebensnotwendig soll auf kleiner Fläche produziert werden. Waldgärten sind nachhaltig, es entsteht weder Verschmutzung noch Ausbeutung. Das Bodenleben bleibt erhalten, wird aufgebaut und unterstützt.
Raum und Zeit im Waldgarten
Im Gegensatz zum Gemüseacker oder Getreidefeld ist ein Waldgarten ein dreidimensionales System, das sich über viele Etagen erstreckt. Dadurch entsteht mehr Biomasse und Material pro Quadratmeter.
Nun könnte man annehmen, dass sich die Pflanzen gegenseitig das Licht und die Nährstoffe nehmen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall, denn es entsteht…
… Stabilität durch Vielfalt
Es werden Pflanzenkombinationen gestaltet die Symbiosen bilden. Viele Bäume bilden ihre Blätter meist erst viel später aus. Somit wird der Kraut- und Stauden-Schicht nicht das Licht genommen.
Es werden selbstregulierende Systeme geschaffen. Jedes Element hat verschiedene Funktionen und jede Funktion wird von verschiedenen Elementen unterstützt.
So kann ein Baum mit einer guten Platzierung viele Funktionen erfüllen: Brennholz, Erosionsbremse, Sonnenschutz, Windschutz, Medizin, Lebensmittel, Viehfutter, Bauholz und ist Biotop für verschiedenste Lebensformen.
Die verschiedenen Schichten eines Waldgartens
7. Schicht – Solitärbäume punktuell mit lichtem oder an Rändern mit dichtem Blattwerk
6. Schicht – Obstbäume gefolgt von Horst-Pflanzen, wie Haselnuss oder Bambus und Rankgewächsen, wie Kiwi, Hopfen oder Wein
5. Schicht – höheren Beerensträuchern
4. Schicht – niederen Beerensträuchern
3. Schicht – Kraut- und Stauden-Schicht
2. Schicht – der bodendeckende Lebendmulch
1. Schicht – unter der Erde – Knollen, Wurzelgemüse und Rhizome
Sukzession – mit der Zeit verändert sich der Waldgarten
Gerade zu Anfang, wenn mit dem Anpflanzen des Waldgartens begonnen wird, hat das Gemüse, die Kraut und Stauden-Schicht die führende Rolle. Später, wenn der Schattenwurf der Bäume zunimmt, können Beerensträucher gepflanzt werden, die mit dem Schatten gut zurechtkommen. Im Laufe der Jahre produzieren die größeren, langsam wachsenden Bäume den größeren Ertrag.
So könnte eine Sukzession genutzt und gestaltet werden:
Junge Bäume & Einjähriges Gemüse
Mehrjähriges Gemüse
Beerensträucher & Wildkräuter
Bäume mit Weidefläche
Die Zonen im Permakultur-Garten
In der Permakultur arbeitet man bei der Gestaltung einer Fläche mit verschiedenen Zonen. Es gibt hierbei verschiedene Ansätze die auch Auswirkungen auf die Gestaltung des Waldgartens haben. Daher lohnt sich ein Blick auf das Konzept der Zonierung.
Einen Waldgarten gestalten – kurz erklärt
- Nutze verschiedene Pflanzen für verschiedene Ebenen.
- Das langfristige Ziel ist den Waldgarten mit mehrjährigen Pflanzen zu gestalten.
- Die Bäume brauchen genügend Abstand, so dass auch die unteren Schichten genügend Licht abbekommen.
- Nutze die Sukzession, denn das System wird sich ständig verändern.
- Mache Dich mit dem Prinzip der Zonierung vertraut.
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Bernhard Gruber erklärt den Aufbau seines Waldgartens im österreichischem Waldgarten-Institut
Aufwand und Pflege des Waldgartens
Es stimmt das ein Waldgarten, ist er einmal richtig angelegt, nicht mehr all zu viel Arbeit macht. Eine Rasenfläche würde wahrscheinlich mehr Pflege benötigen. Doch das Beernten ist etwas mühseliger als auf einem Gemüsebeet und wird später zu der Hauptaufgabe heranwachsen.
Woher kommt die Idee des Waldgartens?
In verschiedenen Kulturen sind Waldgärten aus der Notwendigkeit entstanden. Bekannte Gebiete sind Nikaragua, Kerala, Srilanka, Vietnam, Nigeria, Kongo und Tansania.
Einen Nadelwald in einen Obstwald verwandeln
Da wir in unserer Breiten und bedingt durch die Bewirtschaftung viele Nadelwälder haben, sind die Böden sehr sauer. Hier kannst Du allerdings durch Gründüngung, die Böden so weit verbessern, dass Du nach ein bis zwei Jahren Obstbäume kultivieren kannst.
Danke,ich werde im Herbst Teilflächen neu anlegen.Ehemaliger Rasen wurde schon bepflanzt,Pferde liefern,Hühner arbeiten mit.Dünger und Mulch ist da,einheimische Büsche werden uns geschenkt.Toll,das Video.😍