Internet Detox: Digitale Entgiftung im Selbst-Experiment
Du bist ein Digi-Nerd? Morgens lädst Du als Erstes Deinen Instagram-Feed und nimmst dann ein paar Snapchat-Videos für Deine Freunde auf? Mittlerweile gibt es immer mehr Stimmen, die behaupten, wir würden zu Internetsüchtigen mutieren. Wir haben uns gefragt, ob da was dran ist und ein Selbstexperiment durchgeführt: Mitten in der Launch-Phase von unserer Nature Nerds Website habe ich versucht, ein 24h Internet Detox einzulegen. Ich kann nur sagen, dass es das Wert war!
Macht uns das Internet krank?
Klar, digitale Technologien sind großartig und bereichern unseren Alltag mit vielen nützlichen Funktionen, schneller Kommunikation und einem hohen Spaßfaktor. Trotzdem kennen wir wahrscheinlich alle den Moment, wenn uns der Social Media Feed Kopfschmerzen bereitet und wir das Handy mal kurz beiseitelegen müssen. Experten behaupten, dass es dann schon zu spät ist und wir dringend ein Internet Detox brauchen. Der jüdische Rabbi Abraham Henschel hat bereits vor über einem halben Jahrhundert darauf hingewiesen, dass wir von tollen Dingen schnell abhängig werden. Daher kommt die Idee des Sabbat, einem Tag, an dem wir unter anderem ohne Technologien auskommen sollten. Aber es soll hier natürlich nicht um Religion gehen, sondern vielmehr um die Sache an sich – es ist eben wichtig, auch mal Abstand zu gewinnen und wieder ganz bei sich zu sein.Mal ehrlich, wann hast Du das letzte Mal einen ganzen Tag lang nicht auf Dein Smartphone geschaut?
Die digitalen Medien nehmen in unserem Leben so viel Raum ein, dass sie uns nicht nur nützen, sondern auch Schaden zufügen. Das „Burnout“ ist in aller Munde und die Volkskrankheit Depression auf dem Vormarsch. Laut dem Handelsblatt haben sich die Krankheitstage, die auf psychologische Probleme zurückzuführen sind, allein zwischen 2003 und 2015 verdoppelt. Eine Entwicklung, die zumindest teilweise auf die Digitalisierung der Gesellschaft zurückzuführen ist. Besonders schlimm ist für die meisten die ständige Erreichbarkeit. Folgende Symptome werden mit übermäßiger Mediennutzung assoziiert:- Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Emotionale Verflachung und Abstumpfung
- Probleme beim Lesen von Texten
- zunehmende soziale Inkompetenz
Wie funktioniert ein Internet Detox?
Die Geschichte ist nicht besonders kompliziert und bedarf lediglich einem gewissen Maß an Disziplin. Bei mir sah das Ganze so aus:- Ich habe mir einen Tag ausgesucht, an dem eher weniger passiert, bei mir ist das ein Donnerstag
- In meinem Email-Fach habe ich ein Out-of-Office eingestellt (für alle Fälle!)
- Wichtige Social-Media Aktivitäten habe ich gescheduled, damit alles seinen gewohnten Lauf nimmt
- Am Abend vor dem Detox habe ich alles nochmal gecheckt und dann Handy, Tablet und Laptop vollständig ausgeschaltet
- Kalender und To-Do Listen habe ich mit dem Laptop in einer Schublade verstaut
- Für den freien Tag habe ich mir ein Buch, ein Notizbuch und einen Stift zurechtgelegt (falls mir langweilig werden oder mich ein kreativer Output überkommen sollte!)
Schöner Artikel!
Ich habe vor kurzem mein Handy verloren und so gezwungenermaßen ein ganzes Wochenende ohne Smartphone verbracht. Erstaunlich befreiend und gar nicht so schrecklich wie ich zuerst dachte! 🙂
Hey Melanie! Na, das ist doch ein guter Start – wenn auch unfreiwillig 😉 Ich fand es auch super und versuche jetzt immer mal kurze Phasen ohne Technik & Co einzulegen!