Ist weniger mehr? Ein sanftes Detox-Yoga Erlebnis
Radikalkur vs. Routine
Wenn es um das Thema „Detox“ geht, bin ich deswegen auch keine Fan von Modellen, die schnell und intensiv ausgerichtet sind. Das ist einfach nicht mein Ding. Es ist nicht so, als hätte ich nicht schon mal gefastet oder eine 7-Tage-Saftkur gemacht. Auch ein kompletter Verzicht auf sämtliche Arten von Zucker gehört zu meinen Eigenexperimenten. Jetzt stecke ich aber gerade seit knappen drei Wochen in einem sogenannten „Yoga-Detox“. Ziel ist es, eine gewisse Regelmäßigkeit im alltäglichen Leben zu entwickeln, bei der man seinen Körper ganz bewusst wahrnimmt und dann dementsprechend mit einem verbesserten Körpergefühl auf seine ganz individuellen Bedürfnisse eingehen zu können. Das kann sich auf die Nahrung beziehen, aber auch auf Dinge wie Schlaf, Rückzug oder soziale Interaktion, Bewegung oder Ruhephasen. Da wir ja alle einen ziemlich geschäftigen Arbeitsalltag haben und auch sonst in einer bewegten Zeit leben, überhören wir unsere Bedürfnisse ja ganz gerne mal. Dann versuchen wir mit einer mehrtägigen oder wenn es hoch kommt, mehrwöchigen Phase alles wieder auf Null zu setzen, nehmen nur Flüssiges zu uns oder machen irre viel Sport, laufen jeden Morgen vor dem Frühstück, obwohl wir vorher höchstens einmal im Monat ins Fitnessstudio gegangen sind, essen nur Salate oder Suppe (oder gar nichts) und wundern uns dann, dass es uns dabei eigentlich gar nicht so gut geht. Versteht mich nicht falsch, natürlich kann eine korrekt geführte Saft- bzw. Heilfastenkur sehr gut für Körper und Geist sein und sich auch danach noch einige Zeit positiv auswirken. Aber das, was uns heute meistens fehlt, ist eine gesunde Routine. Der Körper gerät in Verwirrung, wenn wir ihn alle Jubeljahre radikal „entgiften“ oder „entschlacken“, um dann wieder in die alten ungesunden Gewohnheiten zurück zu fallen. Ich war mit dieser Art „Jojo-Effekt“ auch schon konfrontiert und habe dieses Mal einen etwas anderen Ansatz gewählt.Was genau ist Detox-Yoga?
Wie der Name schon sagt, machst Du bei einem Yoga-Detox Yoga – und zwar regelmäßig und über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen. Die Übungen bzw. die Asanas wirken dabei besonders auf die Durchblutung, woraus folgt, dass die Funktionstüchtigkeit der an der Entgiftung beteiligten Organe gefördert wird. Viele der Asanas beinhalten Drehhaltungen oder Vorbeugen, die sich zum Beispiel positiv auf die Verdauung auswirken, die Leber anregen oder speziell für die Schilddrüsenfunktion konzipiert wurden. Auch die Atmung spielt eine zentrale Rolle. Wenn wir einatmen, wird der Sauerstoffgehalt im Blut angeregt, was unsere Leistungsfähigkeit erhöht. Bei der Ausatmung befördert unser Körper Giftstoffe nach außen und entsäuert. Das Ganze passiert natürlich unbewusst. Aber viele von uns haben stressbedingt eine sehr flache Atmung, was den Körper auf lange Zeit sehr belastet.Wie kann man über die Atmung entgiften?
Um Deinem Körper bei seinem natürlichen Entgiftungsprozess zu helfen, brauchst Du nur bewusst tief ein- und ausatmen. Zum Beispiel gleich morgens nach dem Aufwachen und dann nochmal abends vor dem Einschlafen. Solltest Du Dich besonders angespannt fühlen, kannst Du dieses kleine Experiment auch jederzeit am Arbeitsplatz machen. Es muss noch nicht einmal jemand mitkriegen 😉 Dabei musst Du lediglich auf eine aufrechte Haltung achten, damit in Deinem Bauch und Brustkorb genügend Raum für tiefen Atem entstehen kann.Die Feueratmung in 10 Schritten
Aus dem Kundalini Yoga – einer in Deutschland häufig gelehrten Yogaform neben dem klassischen Hatha Yoga – gibt es die sogenannte „Feueratmung“. Manche kennen sie vielleicht auch als „Detox-Atmung“, da sie den gesamten Organismus anregt. Besonders am Morgen ist dies eine gute Möglichkeit, um die Ausscheidung der über Nacht entstandenen Giftstoffe zu unterstützen.- Setze Dich in eine angenehme, aufrechte Haltung.
- Atme zunächst einmal tief ein und aus.
- Nimm einen halbvollen Atemzug in Deinen Bauch und atme anschließend kräftig aus. Dabei wirst Du spüren, wie Deine Bauchdecke sich anspannt.
- Dieses stoßartige Atmen führst Du in kurzen Abständen weiter fort. Bei der Ausatmung spannt sich jedesmal natürlicher Weise Deine Bauchdecke an und die Einatmung geschieht von allein.
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Beginne mit 20-30 Atemstößen.
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Atme zu 3/4 ein und halte diesen Atem für einige Sekunden an.
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Beginne wieder mit den Atemstößen und steigere Dich in der zweiten Runde auf 50-60.
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Mache erneut eine Atempause.
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Beginne mit der dritten Runde und versuche dieses Mal, 80-90 Atemstöße zu machen.
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Anschließend lege Dich auf den Rücken und verbleib zehn Minuten im Savasana.
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